Deutscher Künstlerbund: Feierliche Eröffnung des neuen Kunstraumes in Berlin

Zur Eröffnung der neuen Ausstellungsräume in Berlin zeigt der Deutsche Künstlerbund unter dem Titel »successive« Wandarbeiten von Katja Brinkmann und Renate Wolff. Die beiden Künstlerinnen, die zum ersten Mal in dieser Form zusammenarbeiten, haben speziell für den Anlass des Umzugs eine gemeinsame Arbeit entwickelt, die einerseits eine Verschiedenheit beider Herangehensweisen demonstriert, andererseits Spannungen thematisiert, die sich aus einem Prozess von Annäherung und Überlagerung ergeben.

Am Rednerpult: Frank Michael Zeidler, erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes ©Fotograf: Jansch, Berlin 2014

©Fotograf: Jansch, Berlin 2014

Zur Eröffnung der neuen Ausstellungsräume in Berlin zeigt der Deutsche Künstlerbund unter dem Titel »successive« Wandarbeiten von Katja Brinkmann und Renate Wolff. Die beiden Künstlerinnen, die zum ersten Mal in dieser Form zusammenarbeiten, haben speziell für den Anlass des Umzugs eine gemeinsame Arbeit entwickelt, die einerseits eine Verschiedenheit beider Herangehensweisen demonstriert, andererseits Spannungen thematisiert, die sich aus einem Prozess von Annäherung und Überlagerung ergeben.

In seiner Begrüßungsrede an das Plenum unter der Anwesenheit des Ehrenpräsidenten des Deutschen Künstlerbundes, Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler und vielen Vertretern der kulturpolitischen Szene betont der Erste Vorsitzende, Frank Michael Zeidler, dass "der Kunstmarkt uns mit seinen Rekordmeldungen täglich Sand in die Augen streue und naiver Weise glauben alle Protagonisten, Künstlerinnen und Künstler sowie Galeristen an diesen Lottogewinn (...) aber die Realität in den Kommunen, in den Ausstellungshäusern, an den Akademien und in den Ateliers, in den vielen Galerien unseres Landes sähe in der Tat anders aus und die Situation der so hoch gelobten Kreativen, auf die keine Industrie und kein Städtemanagement mehr verzichten wolle, sei alles andere als rosig."

Damit macht der Vorsitzende der Künstlervereinigung - selbst aktiver Künstler und Maler - auf die heute existentiell schwierige Situation der Künstlerinnen und Künstler in Deutschland aufmerksam. Der Traum, von der Künstlerexistenz zu leben, bliebe für viele ein solcher, trotz künstlerisch überzeugender Leistung. Gerade der Nachwuchs sei davon betroffen. Viele Künstlerinnen und Künstler zögerten, sich einem Künstlerverband anzuschließen oder sich in Notsituationen bei den Sozialwerken zu melden, – sei es aus Unkenntnis, Scham oder aus falsch verstandenem Stolz.

Förderungen durch die Politik & kulturelles Engagement 

Frank Michael Zeidler sieht es als Aufgabe und ständige Herausforderung des Deutschen Künstlerbundes, "neben der Diskussion um die Kunst eben auch profiliert, klug und umsichtig, wortstark und intellektuell, politisch engagiert, gut informiert und sozial verantwortungsvoll sich für die Künstlerinnen und Künstler des ganzes Landes und zwar über die Vereinsgrenzen hinweg einzusetzen."

Er appelliert dabei auch an die Kulturstaatsministerin Prof. Grütters, "darüber nachzudenken, ob eine Erhöhung der Mittel und eine Erleichterung der Administration für die Vertretungen von Künstlerinnen und Künstler nicht doch eine gute Investition, eben keine Subvention, sondern eine für unsere Gesellschaft im allgemeinen sinnvolle Investition für die Zukunft sein könnte."

Der neue Projektraum des Deutschen Künstlerbundes soll künftig Platz für viele spannende Ausstellungen und einen lebendigen, inhaltlichen wie kulturpolitischen Diskurs schaffen. Noch bis zum 30. Mai 2014 können Interessierte in Berlin die Ausstellung "successive" von Katja Brinkmann und Renate Wolff besuchen.

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag 14 bis 18 h und nach Vereinbarung.

Über den Deutschen Künstlerbund

Als Forum der Avantgarde wurde der Deutsche Künstlerbund 1903 in Weimar auf Initiative des Kunstförderers Harry Graf Kessler von Lovis Corinth, Max Liebermann, Alfred Lichtwark, Max Slevogt und anderen ins Leben gerufen. Nach seiner Auflösung im Jahr 1936 durch die Nationalsozialisten wurde er 1950 durch die Künstler Willi Baumeister, Karl Hofer, Ewald Mataré und Karl Schmidt-Rottluff in Berlin neu begründet.

Rund 600 namhafte Künstlerinnen und Künstler aller Generationen gehören heute dieser Vereinigung an. Der Deutsche Künstlerbund übernimmt seit seiner Entstehung engagiert und kompetent kulturpolitische Aufgaben in unserer Gesellschaft. Er versteht sich als ein Zusammenschluss von bildenden Künstlerinnen und Künstlern, die sich, mit Respekt vor dem Werk des anderen, im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen engagieren. Mitglieder des Künstlerbundes wirken in nationalen und internationalen Gremien, Kuratorien und Ausschüssen mit, die auch beratend an der Erarbeitung gesetzgebender Regelungen beteiligt sind. Viele Initiativen des Deutschen Künstlerbundes, wie zum Beispiel die Einrichtungen der Künstlersozialkasse, haben sich mittlerweile mit großer Selbstverständlichkeit im Kultur-Alltag etabliert.

Der Deutsche Künstlerbund setzt sich ein für den Bestand der künstlerischen Freiheit als unverzichtbare Basis einer kulturellen Fortentwicklung und für die Stärkung der Position von Kunst und Künstlerinnen und Künstlern in der Gesellschaft.

Nähere Informationen finden Sie unter www.kuenstlerbund.de