Vernissage "Das Unsichtbare"

Am 27. November lud der Deutsche Künstlerbund zur Vernissage in seinen Berliner Projektraum ein. Bis zum 13. Februar 2015 werden dort die Werke von Arpad Dobriban gezeigt, dem diesjährigen Preisträger des von der Stiftung Kunstfonds vergebenen HAP-Grieshaber-Preises der VG Bild-Kunst.

©art & culture photography jansch, Berlin 2014

Die abendliche Vernissage zur Ausstellung "Das Unsichtbare" eröffnete Martin Dörrmann, MdB und Sprecher Kultur und  Medien der SPD-Fraktion. Die Begrüßungsrede hielt Frank Michael Zeidler, erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbunds. Er mahnt sowohl EU- als auch Bundesregierung: "Der deutsche Künstlerbund schaut mit Sorge auf die Verhandlungen des Handelsabkommens TTIP, und wir möchten noch einmal die Freiheit der Kunst in unserem Lande unabhängig von ökonomischen Interessen behauptet sehen; unabhängig von Amerika, die ihre Gesellschaft mit einem offensichtlich anderem Kulturbegriff verhandeln. Der Deutsche Künstlerbund fordert die Regierung weiterhin auf, dass professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler freien Eintritt zu staatlichen Museen bekommen. Im Gegensatz zu Restauratoren und Pressevertretern kann die vergleichbar geringe Anzahl von Künstlerinnen und Künstlern nicht auf eine derartige Vergünstigung zurückgreifen. Gerade in Hinblick auf die soziale Lage vieler Kolleginnen und Kollegen wäre es notwendig, ein deutliches Signal für die Unterstützung unserer Kulturschaffenden zu setzen."

Vom 28. November bis 13. Februar 2015 kann die Ausstellung "Das Unsichtbare" von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr im Projektraum des Deutschen Künstlerbunds besucht werden. Arpad Dobriban zeigt mittels Installation bildnerische Arbeiten, die die Produktion von Lebensmitteln präsentieren. Der Geschmack ist dabei die wesentliche, unsichtbare Komponente. Das Besondere an der Ausstellung: Der Besucher kann sich nicht nur visuell, sondern auch geschmacklich inspirieren lassen. Zu jedem Objekt besteht die Möglichkeit, sich mittels Kostprobe einen Eindruck zu verschaffen.

Arpad Dobriban
Er wurde 1957 in Komlo in Ungarn geboren. Arpad Dobriban lebt in Düsseldorf und betreibt Kochen nicht nur als Kulturtechnik, sondern auch als Kunst. Er studierte Bildhauerei bei Nam June Paik in Düsseldorf und Peter Kubelka an der Städelschule in Frankfurt am Main.
Er zeichnet, fotografiert und entwickelt seit 1997 seine "kommentierten Speisefolgen". Durch Zubereitung und Genuss vermitteln mehrtägige Speisefolgen genussreich Botschaften auf mehreren Ebenen. Auch künstlerische Rechercheprojekte wie "Anweisungen aus der Vergangenheit" vermitteln Welterfahrung als Geschmackserinnerungen. Die Ergebnisse werden in Form großer Essen veröffentlicht und von Vorträgen begleitet. Dobriban unterrichtet an verschiedenen Hochschulen Kochen als Kunstgattung. Er ist der 16. HAP Grieshaber-Preisträger.

HAP Grieshaber Preis
Mit der Vergabe des nach dem Maler und Holzschneider HAP Grieshaber benannten Preises ehrt die VG Bild-Kunst einen Künstler, der maßgeblich an der Initiative zum Aufbau der VG Bild-Kunst beteiligt war. Grieshaber hatte sich seit den siebziger Jahren außerordentlich für die Urheberrechte seiner Künstlerkollegen eingesetzt und ebenso für den Ausbau der sozialen Sicherung von Künstlerinnen und Künstlern ausgesprochen.
Die Fördergelder des HAP-Grieshaber-Preises der VG Bild-Kunst stellt das Kulturwerk der VG Bild-Kunst aus den Mitteln zur Verfügung, die es aus den in den Verteilungsplänen vorgesehenen Einbehalten bei der Auszahlung von Urheberrechtsvergütungen der VG Bild-Kunst erhält.